Mostviertler Superfood – Diätetik

Beitrag von Martina Brunnmayr, BSc MSc | Diätologin

Die Diätetik ist die Lehre der richtigen Ernährung und Lebensweise in allen Lebenslagen

Die folgenden Informationen ersetzen eine individuelle Beratung nicht. Eine eigenständige Umsetzung ohne diätologische Betreuung wird nicht empfohlen.

Im Folgenden werden ausgewählte diätetische Empfehlungen im Zusammenhang mit pflanzlichen Ölen und deren Saaten näher beschrieben. Es handelt sich um eine kleine Auswahl und es besteht somit kein Anspruch auf Vollständigkeit. Für weitere oder individuelle Fragen bitte um Kontaktaufnahme mit ihrer Diätologin oder an mich, Martina Brunnmayr BSc, MSc (office@essen-leib-seele.at).

 

Hyperlipidämie – erhöhte Blutfette/ Hypercholesterinämie – erhöhtes Cholesterin

Bei erhöhtem Cholesterin kann eine Ernährungsumstellung den Cholesterin-Wert um 10-20% senken. Der Fokus in der Ernährungstherapie bei Cholesterin liegt in der Veränderung des Lebensstil. Neben Bewegung, Stressmanagement und den Verzicht auf Nikotin spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle.

Die Ernährungstherapie ist vielmehr als nur eine Optimierung der Fettauswahl. Die Ernährung sollte folgende Eigenschaften beinhalten:

  • Ballaststoffreich
  • Fettoptimiert (kaltgepresste Pflanzenöle)
  • Zuckerreduziert
  • Reich an sekundären Pflanzenstoffen

Für mich immer entscheidend ist, dass die Ernährung alltagstauglich ist und umsetzbar. Eine kurzfristige Umstellung bringt langfristig nicht die gewünschten Erfolge.

Sodbrennen/Reflux

Sodbrennen wird beschrieben als eine vom Magen, hinter dem Brustbein aufsteigende brennende schmerzhafte Empfindung. 25% der Bevölkerung sind davon betroffen. Mögliche Ursachen sind: ungesunde Ernährung, Übergewicht, Schwangerschaft, funktionelle Beschwerden …

Die Empfehlungen bei Sodbrennen:

  • Gewicht normalisieren
  • Gezielte Ernährungstherapie
  • Regelmäßige Bewegung
  • Rauchen einstellen!
  • mit erhöhtem Kopfteil schlafen (bei nächtlichen Sodbrennen)

Bei akuten Sodbrennen kann ein Löffel Leinsamen gut gekaut und geschluckt eine Abhilfe schaffen. Achtung: Wichtig ausreichend Wasser dazu trinken.

Rheuma und Multiple Sklerose

Pflanzliche Öle, vor allem jene mit hohem Omega 3 Fettsäuregehalt, haben eine entzündungshemmende Eigenschaft und können somit die Therapie bei entzündungsbasierten Erkrankungen wie z.B. Rheuma und Multiple Sklerose positiv unterstützen. Die optimierte Ernährung kann das Entzündungsgeschehen im Körper positiv beeinflussen und reduzieren. Eine Heilung allein durch Ernährung ist bei diesen zwei genannten Erkrankungsbildern nicht möglich, aber der Verlauf kann verbessert werden.

Für Betroffene kann die regelmäßige Verwendung von Hanföl oder Leinöl, neben einer überwiegend ovo-lakto-vegetabilen Ernährung, eine wesentliche Unterstützung bieten. Es müssen nicht immer die Omega 3 Kapseln sein, auch die heimischen und regionalen Öle können unterstützen. (Eine Einnahme der Kapseln sollte ohnehin nur unter ärztliche Aufsicht erfolgen.)

Weiteres sind Antioxidantien in der Ernährung sogenannte Radikalfänger und schützen vor oxidativen Stress (welcher Krankheiten beeinflussen kann) im Körper. Zu den in den Lebensmitteln natürlich vorkommenden Antioxidantien zählen Vitamin E und C, sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Vitamin E ist unter anderem in den pflanzlichen Ölen enthalten.

Erkankungen des Herz-Kreislauf-Systems

z.B. Atherosklerose (‚Gefäßverkalkung‘), nach Herzinfarkt und Schlaganfall …

Eine bewusste Ernährung kann die Gefäßgesundheit verbessern. Auch hier spielen die Omega 3 Fette eine bedeutende Rolle. Achtung eine Überdosierung von Omega 3 Fetten ist zu vermeiden, da dies die Neigung von Blutungen erhöhen kann und das Immunsystem negativ beeinflusst. Aus diesem Grund sind die pflanzlichen Öle immer aus verschiedenen Fettsäuren und sowohl aus Omega 6 als auch Omega 3 Fetten zusammengesetzt. Eine Überdosierung rein über die Ernährung ist selten möglich. Aufpassen muss man bei der Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel.

Verstopfung (Obstipation) – Stuhlträgheit – Durchfall (Diarrhoe)- Reizdarm

Lösliche Ballaststoffe können zur Stuhlregulation verhelfen. Ballaststoffe sind Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel, die vom menschlichen Enzymsystem nicht abgebaut werden können. Sie haben jedoch eine förderliche  Wirkung auf die Magen-Darm-Passage und sind für eine gesunde Verdauung essentiell.

Lösliche Ballaststoffe regulieren die natürliche Darmtätigkeit wie folgt:

  • Regulierung der Stuhlkonsistenz (Stuhlform)
  • Regulierung der Stuhlmenge
  • Regulierung der Stuhlfrequenz (Stuhlhäufigkeit)

Besonders gut verträgliche lösliche Ballaststoffe sind:

  • Leinsamen ganz oder geschrotet
  • Haferkleie
  • Weizenkleie
  • Flohsamen/ Flohsamenschalen (1 Teelöffel Flohsamen entspricht ½ TL Flohsamenschalen bzw. 1 Teelöffel Flohsamenschalen entspricht 2 Teelöffel Flohsamen)

 Anwendung von löslichen Ballaststoffen:

Generell gilt: Die Empfehlungen müssen mehrere Tage bzw. regelmäßig umgesetzt werden um die gewünschte Wirkung zu erreichen. Wichtig: ausreichende Flüssigkeitszufuhr (von mind. 1,5-2 Liter) zu achten, da die Ballaststoffe aufquellen.

 Hier ein Beispiel, wie der Leinsamen zur Stuhlregulation eingesetzt werden kann:

2x täglich 1 Esslöffel Leinsamen in 250 ml Wasser einrühren. Wichtig über den Tag verteilt viel Flüssigkeit trinken!

Nicht nur die löslichen Ballaststoffe sind wichtig für unseren Darm, sondern auch die unlöslichen Ballaststoffe. Sie regen die Verdauung an und vergrößern das Stuhlvolumen.

Weitere Tipps für einen gesunden Darm:

  • Ballaststoffreiche Kost
    • Gemüse und Obst
    • Vollkornprodukte
    • Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Linsen, Bohnen,…)
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Regelmäßige Bewegung
  • Bauchhypnose/Darmbezogene Hypnose bei Reizdarm

EXKURS Beautytipp: heimische Öle

Die hochwertigen Pflanzenöle werden in der Naturkosmetik verwendet.

Mit der richtigen Zufuhr an Vitaminen und Nährstoffen kannst du deine Schönheit auch von ‘innen’ heraus pflegen.

Die wichtigsten Vitamine für unsere Haut sind Vitamin A, C, E, und die B Vitamine.

Hier kommen die heimischen Öle ins Spiel, sie sind nämlich wertvolle Vitamin-E-Lieferanten. Vitamin E verbessert die Feuchtigkeit und Widerstandsfähigkeit der Haut, wirkt minimal hautstraffend, schützt die Haut vor Umwelteinflüssen wie vor UV-Strahlen, verbessert die Wundheilung und wirkt entzündungshemmend.

Die empfohlene Vitamin E Zufuhr liegt für Erwachsene zwischen 11-15 mg/ Tag. Der enthaltener Gehalt in folgenden Ölen (pro 100g): Hanföl ~50-80 mg, Rapsöl 18,8 mg, Leinöl 5,8 mg, Walnussöl 9 mg, Kürbiskernöl 3,5 mg